Slowakische Wissenschaftler haben ein Analysegerät erfunden, das Dutzende Krankheiten anhand einer Urinprobe und anderer Körperflüssigkeiten erkennen kann. Dazu zählen etwa Diabetes, Schäden an bestimmten Organen oder auch onkologische Erkrankungen. Das Gerät lernt nach und nach, selbstständig genauere Symptome zu erkennen. Obwohl diese Innovation die Arbeit vieler Ärzte erleichtern könnte, müssen die Wissenschaftler für ihr Projekt tief in die eigene Tasche greifen. Staatliche Förderungen decken nicht einmal ihre Grundkosten ab, sagt Samuel Furka, Teil des Forscherteams und Wissenschaftler an der Fakultät für Naturwissenschaften der Comenius-Universität in Bratislava. Deshalb finanziere sein Team dieses, wie auch alle anderen seiner wissenschaftlichen Projekte, aus eigenen Mitteln.
Das zuständige Ministerium für Bildung, Forschung, Entwicklung und Jugend äußerte sich dazu in einer Stellungnahme: „Das Ministerium ist sich der langfristigen Unterfinanzierung von Zuschussprogrammen in seinem Zuständigkeitsbereich bewusst, aber in den letzten Jahren haben wir kontinuierlich Schritte unternommen, um die Zuschussfinanzierung für Forschung und Entwicklung kontinuierlich zu erhöhen.“
Laut Samuel Furka verfügt nicht nur die Comenius-Universität, sondern auch die Slowakische Akademie der Wissenschaften, die hiesige Medizinische Universität und viele andere Hochschulen über viele kluge Teams, die mit ihrer Arbeit für wichtige Impulse sorgen können. Jedoch müssten diese entsprechend gefördert werden. Samuel Furka und sein Team bahnen mit ihrem Projekt gerade eine Zusammenarbeit mit der Slowakischen Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (SAMRS) an. Diese hat bereits vor vier Jahren ihre Erfindung eines tragbaren Lungenbeatmungsgeräts gefördert, das heute in Kenia genutzt wird: „Wir müssen uns vorstellen, dass es dort ein Krankenhaus gibt, zu dem man vier bis fünf Tage zu Fuß zurücklegen muss und nur diejenigen, die die Strecke schaffen, behandelt werden. Dieses Krankenhaus besteht aus zwei, drei Lehmgebäuden, und das ist an sich schon schlecht.“
So Samuel Furka über ein Krankenhaus in Kenia, wo er und sein Team im Mai dieses Jahres auch ihren neuen Flüssigkeitsanalysator vorstellen wollen. Laut dessen Bruder und Partner im Entwicklungsteam, Daniel Furka, ist auch der Betrieb des Geräts sehr effizient: „Eine Person gibt eine Urinprobe in ein Reagenzglas, und dann geben wir diese in das Gerät.Eine Messung dauert rund 10 Sekunden.Die Analyse mitsamt der statistischen Verarbeitung der Ergebnisse dauert dann etwa eine Minute.Somit bewegt sich Preis der Untersuchung in der Höhe von bloß ein paar Cent.“
Quelle: RTVS