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Slowakische Themen und Schreibende aus der Slowakei sind auf der Leipziger Buchmesse vertreten, die derzeit vom 21. bis 24. März in der sächsischen Wirtschafts-, Universitäts- und Kulturmetropole stattfindet. Am Donnerstag (21.3.) stand die Buchvorstellung von „Samtene Scheidung“ auf dem Programm des international renommierten Literaturevents – der erste und viel beachtete Roman von Jana Karšaiová, die in der Slowakei geboren und aufgewachsen ist. Sie hat das Buch, in dem es um die Trennung eines Paares vor dem Hintergrund der Trennung der Slowakei von der Tschechischen Republik geht, auf Italienisch geschrieben, um – Zitat – "...den richtigen Abstand zu finden und nach Bratislava zurückzukehren und von einem Land zu erzählen, das eine Zeit lang vereint und dann geteilt war, von einer Liebe, die endete, und von Freundschaften, die einen wieder anfangen lassen".
Ebenfalls am Donnerstag (21.3.) wurde ein Roman des slowakischen Autors Pavol Rankov vorgestellt. Die Lesung und das Gespräch mit dem Autor und der Übersetzerin Slávka Rude-Porubská wurde in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), dem Slowakischen Honorarkonsul für Sachsen und Thüringen und dem Slowakischen Literaturzentrum sowie mit Unterstützung der Connewitzer Verlagsbuchhandlung veranstaltet. Eine weitere Lesung ist für den heutigen Freitag (22.3.) am Plan der Leipziger Buchmesse.
Mit seinem Roman „Der kleine Donaukrieg“ aus dem danube books Verlag war Rankov schon im vergangenen Herbst bei der Frankfurter Buchmesse präsent. Damals sagte er gegenüber RTVS, warum das Thema auch für ausländische Leserinnen und Leser interessant sein kann: „Wir leben momentan in ziemlich instabilen Zeiten, was die Neugier – Interesse würde ich das nicht nennen – etwas steigern kann. Neugier in der Hinsicht, wie wohl jemand aus einem kleinen Land auf die Instabilität in Europa schaut. Das mag mit der Zeit, in der wir leben, zusammenhängen, schließlich habe ich das Buch auch in diesem Kontext geschrieben.“
In einem fiktiven Krieg im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet verläuft die Frontlinie mitten zwischen ehemaligen Nachbarn, Freunden und Verwandten. Auf dem Schlachtfeld mischen Freiwillige aus Tschechien, kirchliche Autoritäten und Angehörige einer Roma-Guerilla-Gruppe mit, während UN-Friedenstruppen und NATO-Streitkräfte samt dem überforderten Verwaltungsapparat der EU mehr oder weniger tatenlos zusehen. Rankovs politischer Thriller ist also ein pointierter Kommentar zu den Konflikten der Gegenwart. Er erschien bereits vor einigen Jahren in der Slowakei unter dem Titel „Svätý mäsiar zo Šamorína – Der heilige Metzger von Šamorín“ und dem Autoren-Pseudonym Peter Pečonka. Der 59-jährige Pavol Rankov, der in diesem Jahr die Slowakei bei der Leipziger Buchmesse vertritt, lebt in Bratislava und gilt als Bestseller-Autor.
Quelle: Slowakisches Honorarkonsulat, litcentrum.sk
Auf dem Foto v.l.n.r.: Slávka Rude-Porubská (Übersetzerin), Pavol Rankov (Schriftsteller), Dr. Stephan Krause (GWZO)