Der Beitritt der Slowakischen Republik zur NATO vor 20 Jahren war ein bedeutender Meilenstein für die Stärkung der Sicherheit im europäischen Raum. Dies erklärte die Analytikerin Danielle Piatkiewiczová vom Tschechischen Institut für Europäische Politik EUROPEUM. Die Slowakei wurde am 29. März 2004 Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses. Neben der Slowakei traten damals auch Bulgarien, Estland, Litauen, Lettland, Rumänien und Slowenien dem Bündnis bei. Es handelte sich um die größte Erweiterung der Nordatlantischen Allianz in der Geschichte. „Dieses Ereignis vervollständigte die Integration der Region in die NATO, zusammen mit anderen Ländern des ehemaligen Sowjetblocks, Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik, die dem Bündnis 1999 beigetreten waren“, sagte die Analytikerin.
Der Beitritt der Slowakischen Republik zur NATO bedeute auch den Abschluss der Integration der Visegrád-Länder in die Allianz, was damals einen Schlüsselmoment symbolisierte. Laut Piatkiewiczová war die NATO-Erweiterung im Jahr 2004 wichtig für die Förderung des Ziels einer strategischen Partnerschaft zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. Schon vor dem 29. März 2004 zeigte die Slowakei ihre Bereitschaft, ihre Soldaten zu NATO-Missionen auf dem Balkan zu entsenden, und demonstrierte damit ihre militärische Bereitschaft und Interoperabilität mit dem Bündnis. Die Analytikerin verwies auch auf die langjährige Unterstützung der Slowakei für die Missionen der Allianz und hob den fast 20-jährigen Einsatz der slowakischen Armee in Afghanistan hervor. Nach dem Ende des Einsatzes im Jahr 2021 zogen sich slowakische Soldaten mit anderen alliierten Streitkräften von dort zurück.
Das aktive Engagement der Slowakei in der NATO zeigt auch die multinationale Kampftruppe am Stützpunkt im mittelslowakischen Lešť, deren Ziel es ist, den Schutz der Ostflanke des Bündnisses zu stärken. Das Nordatlantische Bündnis hat solche Kampfgruppen auch in Bulgarien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien gebildet, um jegliche militärische Aggression in seinem östlichen Teil zu verhindern. Aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine spiele die Slowakei aufgrund ihrer geostrategischen Position innerhalb der NATO die Rolle eines wichtigen regionalen Akteurs in Abstimmung mit ihren Nachbarn Tschechien und Polen, meint Piatkiewiczová.
Mehrere Politiker nutzen heute die Popularität der Idee eines Austritts der Slowakei aus der NATO bei einigen Gruppen der Bevölkerung zu ihrem Vorteil, behaupten aber gleichzeitig, dass sie nicht aus dem Bündnis austreten wollen. Darauf wies Juraj Marušiak vom Institut für Politikwissenschaften der Slowakischen Akademie der Wissenschaften hin. Er nennt es ein ähnlich riskantes Spiel wie jenes der britischen Konservativen, als sie auf der Welle der Anti-EU-Stimmung ritten. Er erinnerte daran, dass das Ergebnis des Brexit-Referendums sie überrascht und das Vereinigte Königreich in eine politische Krise gestürzt habe.
Quelle: TASR