Erste Slowakin auf dem Dach der Welt: „Ich habe gelernt, an mich zu glauben“

Erste Slowakin auf dem Dach der Welt: „Ich habe gelernt, an mich zu glauben“

Lucia Janičová hat als erste slowakische Frau den höchsten Berg der Welt bezwungen und damit Geschichte geschrieben. Sie erreichte den Gipfel des Mount Everest am 12. Mai 2024 um 8:28 Uhr Ortszeit und verbrachte etwa zehn Minuten auf dem Gipfel. „Es war ein unglaubliches Gefühl, das ich nie vergessen werde“, sagte Janičová am Montag (27.5.) bei einem Treffen mit Journalisten. Als erste Frau aus der ehemaligen Tschechoslowakei hatte Anfang der 1990er Jahre auch die Bergsteigerin Dina Štěrbová einen Aufstieg auf den Mount Everest versucht, doch beide ihrer Versuche, sowohl von der südlichen als auch von der nördlichen Seite blieben erfolglos. Janičová erklomm das Dach der Welt von der nepalesischen Seite auf der Südroute und schaffte es.

„Ich erinnere mich an diesen Moment, als ich stehen blieb. Es war schwer zu glauben, dass ich den Gipfel vor mir sah. Mich überströmte ein unglaubliches Gefühl des Stolzes, des Glücks und Emotionen. Ich war voller Endorphine jeglicher Art. Den Gipfel erreichte ich paradoxerweise am Muttertag. So etwas kann man nicht planen. Es war völliger Zufall“, beschrieb sie die Momente ihres Aufstiegs.

Nur kurze Zeit nach Janičová schaffte es Lenka Poláčková als erste Slowakin ohne die Hilfe von Sauerstoff auf den Everest. Doch Janičová steht zu dem Weg, den sie gewählt hat. Ohne Sauerstoff zu klettern habe oftmals gesundheitliche Folgen, was für sie nicht akzeptabel gewesen sei. „Ich habe eine Tochter, und ich wusste, dass ich zu ihr zurückkehren will“, erklärte die Wissenschaftlerin für den Bereich Immunologie. Wie Janičová verriet, barg der Aufstieg auch sehr schwierige Momente für sie. Sie musste die ganze Zeit konzentriert sein und durfte die Gefahren nicht unterschätzen. Durch den Aufstieg habe sie aber auch viel gelernt, unter anderem Selbstbeherrschung und ihre Gedanken zu kontrollieren. Wie sie betonte, musste sie ihre Gefühle beherrschen, an sich glauben und Kraft und Mut in sich finden. Sehr betroffen gewesen sei sie auch von den toten Bergsteigern, die sie auf dem Weg gesehen habe. Diese Momente müsse sie immer noch verarbeiten.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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