Elektroautos sind auf slowakischen Straßen nicht so häufig zu sehen wie in manchen anderen europäischen Ländern, doch im industriellen Bereich kommt der Übergang zur Elektromobilität immer mehr in Fahrt. Im Südwesten des Landes, nahe der Stadt Šurany, soll in naher Zukunft ein neues Werk zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge entstehen. Das Joint Venture zwischen der chinesischen Gruppe Gotion und dem slowakischen Unternehmen InoBat plant dort mehr als 1,2 Milliarden Euro zu investieren, was die zweitgrößte ausländische Investition in der Geschichte der Slowakei darstellt. Der Staat werde sich laut Wirtschaftsministerin Denisa Saková (Hlas-SD) an diesem Projekt mit 214 Millionen Euro beteiligen: „Der Produktionsstart ist für 2027 geplant, die volle Produktion wird dann im Juni 2027 erwartet. So sollen in der Slowakei etwa 20 Gigawattstunden Leistung pro Jahr produziert werden.“
Die Fabrik soll jährlich Tausende Batterien für Elektrofahrzeuge produzieren. Die ersten Prototypen werden bereits im kommenden Jahr erwartet. Den Experten zufolge brauche die slowakische Industrie eine neue Batteriefabrik sehr wohl. Der Chef des Slowakischen Verbands für Elektromobilität Patrik Križanský: „Die künftig bis 2035 in unseren Autofabriken hergestellten Elektroautos werden mehrere solcher Giga-Fabriken benötigen. Wenn wir die Batterien nicht in der Slowakei herstellen würden, könnten wir die Kapazitäten unserer Nachbarn nutzen, aber die Wertschöpfung, die bei der Herstellung von Batterien entsteht, käme dann nicht der slowakischen Wirtschaft zugute.“
Wenn die Wertschöpfung in der Slowakei bleibt, wirkt sich das positiv auf den Staatshaushalt sowie auf die Beschäftigungszahlen in der Region aus. Das Werk wird im Gewerbepark in Šurany errichtet, wobei nach und nach weitere kleinere Zulieferer hinzukommen könnten. In der neuen Batteriefabrik sollen außerdem hauptsächlich erneuerbare und nachhaltige Ressourcen verwendet werden, sagt Präsident von Gotion EMEA Steven Cai. Das Dach der Anlage soll etwa vollständig für die Installation von Sonnenkollektoren und Windkraftturbinen genutzt werden.
Das Unternehmen will über 1.300 Mitarbeiter in der Fabrik beschäftigen und es hat sich auch zum Bau eines Forschungszentrums verpflichtet. Mit dem Bau der Anlage soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
Quellen: SITA, MIRRI.sk