Bereits zum 14. Mal hat am Samstag (20.7.) in Bratislava der Rainbow-Pride-Marsch stattgefunden. Ziel der Organisatoren war es, LGBTI+-Menschen sichtbar zu machen und ihren Beitrag zur Gesellschaft hervorzuheben. Das Hauptthema der aktuellen Ausgabe der Veranstaltung war die slowakische Kultur beziehungsweise ihre Vielfalt, die gleichzeitig Menschen vereinen kann. An dem Marsch nahmen laut den Veranstaltern etwa zehntausend Menschen teil.
Es war die erste große Versammlung in Bratislava seit dem Inkrafttreten der „Lex atentát“, also dem Gesetz über bestimmte Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage, welches unter dem Eindruck des Attentats auf den slowakischen Premierminister Robert Fico in einem verkürzten Gesetzgebungsverfahren vom Parlament verabschiedet wurde. Das Gesetz bringt eine Einschränkung des Versammlungsrechtes mit sich. So musste etwa der Rainbow-Pride-Marsch 50 Meter vom Präsidentenpalast entfernt verlaufen. Der Marsch führte auch durch die Zámocká-Straße, wo der Opfer des Tepláreň-Terroranschlags gedacht wurde. Im Oktober 2022 hatte dort vor einer LGBTI+-Bar ein 19-jähriger Täter zwei Männer erschossen und eine Frau verletzt.
Der Rainbow-Pride-Marsch verlief friedlich, allerdings unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Am Freitag (19.7.) gab die Nationale Kriminalagentur (NAKA) bekannt, dass sie in Zusammenarbeit mit ausländischen Sicherheitsbehörden eine extremistische Gruppe aufgedeckt habe, welche einen Terroranschlag auf die Teilnehmer des Pride-Festivals geplant haben soll. Die LGBTI+-Gemeinschaft sieht sich regelmäßig mit Drohungen und Angriffen konfrontiert. Den Aussagen der Teilnehmer des Regenbogen-Prides zufolge wollen sie sich jedoch nicht verstecken. Solche Veranstaltungen bedeuten ihnen viel.
„Es ist eigenartig, dass im 21. Jahrhundert überhaupt eine Veranstaltung zur Unterstützung der LGBTI+-Menschen existieren muss. Deren Rechte und Akzeptanz in der Gesellschaft sollten längst eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte eine Teilnehmerin des Marsches gegenüber STVR.
In Bratislava trafen sich am Samstag (20.7.) auch Befürworter eines traditionellen Familienbildes. Bei einer ebenso friedlichen Veranstaltung wollten sie ihre Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass eine Familie aus Vater, Mutter und Kindern besteht.
Quelle: STVR