In der Slowakei herrscht ein Mangel an Rettungsschwimmern und Gewässer bleiben ohne Schutz. Der sommerliche Badespaß in ungeschützten Gewässern erforderte auch in diesem Jahr bereits mehrere Menschenleben. Schuld an den fehlenden Rettungsschwimmern ist vor allem der geringe Lohn. Gleichzeitig gibt es keine Gewerkschaft, die sich für diese Berufsgruppe einsetzen würde. Die Gemeinden haben kein Geld für ihre Dienstleistungen und die Wasserrettung fordert seit langem eine Veränderung.
In der Slowakei gibt es rund 80 offizielle Naturbäder. Zu deren Überwachung sind ihre Betreiber verpflichtet. Die zuschussfinanzierte Verwaltung der Sport- und Erholungseinrichtungen STARZ in Bratislava verwaltet beispielsweise acht Freibäder, davon ein Naturbad. Wie Miroslav Chmelár von STARZ erklärt:
„Die Kosten im Zusammenhang mit dem Wasserrettungsdienst zahlen wir aus den Einnahmen unserer Organisation. Wir erhalten dafür keine Zuschüsse vom Staat.“
Die Wasserrettung versteht nicht, warum es für den Staat ein Problem ist, ihre Arbeit zu bezuschussen, wenn sie Leben rettet. Doch wie der Staatssekretär für Tourismus Marek Harbuľák erklärt, sollen die Kosten dafür bei den Eintrittspreisen berücksichtigt werden bzw. bei anderen Einnahmen, wie zum Beispiel bei Mieten, usw.
Wenig Geld bedeutet dabei auch ein geringes Interesse am Beruf des Rettungsschwimmers. In Vollzeit verdienen die Retter im Schnitt 800 Euro monatlich, wobei ihre Verantwortung und ihr Einsatz enorm sind. Infolgedessen besteht inzwischen ein großer Mangel an Personal für den Wasserrettungsdienst. Das hat unter anderem Folgen für die Öffnungszeiten der Freibäder. Zudem bleiben viele Gewässer im ganzen Land ungeschützt. Da die Rettungsschwimmer nicht nur schlecht bezahlt werden, sondern auch noch die Kosten für die benötigten Kurse selbst tragen müssen, arbeiten sie lieber im Ausland.
Quelle: STVR