Bergbau in Jelšava kann noch 200 Jahre weitergehen

Bergbau in Jelšava kann noch 200 Jahre weitergehen

Der Abbau von Magnesit in der mittelslowakischen Stadt Jelšava könnte bei der derzeitigen Abbaurate der Lagerstätte, die zu den bedeutendsten der Welt gehört, noch zwei Jahrhunderte andauern. Die Bergbauindustrie in der Slowakei steht aber vor mehreren Herausforderungen, darunter die anhaltende Energiekrise und die Umsetzung der Umweltpolitiken in der EU. Darüber informierten der Generaldirektor der Slowakischen Magnesitwerke Roman Gažúr und der Generalsekretär der Assoziation von Industrieverbänden und Verkehr Andrej Lasz.

Der Bergbau, der in der Slowakei auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, beschäftigt etwa 6.600 Menschen. Die Slowakischen Magnesitwerke zählen mit 700 Mitarbeitern zu den größten Bergbauunternehmen im Land. Das Unternehmen schätzt die Vorräte in dem Massiv, aus dem es Magnesit gewinnt, auf mindestens 200 Jahre.

Generaldirektor Gažúr sagte: „Wir sind kein klassisches Bergwerk, wir sind eine Kombination aus Bergbau und Metallurgie. Unsere Kunden sind Metallurgen und sie alle haben irgendwelche Probleme. Unsere Konkurrenz liegt außerhalb der EU, billige Produkte strömen herein und wir müssen mit ihnen wetteifern. Die europäischen Hersteller drosseln ihre Produktion und senken die Preise. Ein Preiskrieg beginnt. Die Energiepreise sowie auch die Umweltanforderungen sind hoch."

Die größten Herausforderungen im Bergbau sehen die Branchenvertreter auch in der raschen Umsetzung des so genannten Green Deals sowie in einem neu verabschiedeten EU-Gesetz, laut dem die EU-Länder bis 2030 mindestens zehn Prozent ihrer eigenen kritischen Rohstoffe verwenden müssen. Die Slowakei habe die Voraussetzungen, diese Prozesse zu bewältigen, benötigt werde aber Unterstützung für die Entwicklung des Bergbaus als strategisch wichtigem Sektor. Der Generalsekretär der Assoziation von Industrieverbänden und Verkehr Lasz erklärte: „Je mehr wir neue Technologien, den so genannten Green Deal einsetzen, desto mehr werden wir Bergleute brauchen. Wir können keine Batterie, kein Solarpanel und Komponenten für den Automobil- oder Elektrosektor herstellen, ohne dass jemand den Grundrohstoff liefert. Heute werden die meisten Rohstoffe, mehr als 95 Prozent, in die EU importiert. Die Rohstoffsicherheit der EU sowie der Slowakei ist sehr gering.“

Die Assoziation würde es zum Beispiel begrüßen, wenn der Staat eine umfassende geologische Untersuchung der Landschaft durchführen würde, um die Bergbauindustrie in der Slowakei zu unterstützen. Wie Lasz sagte, wurde diese zuletzt in den 1980er Jahren getan und ging nicht sehr tief. Man müsse das Gebiet bis zu einer Tiefe von 300 bis 500 Metern erkunden. Er sieht darin große Gelegenheiten, denn in der Slowakei könnten wertvolle oder kritische Materialien vorkommen, von denen man nichts weiß und die für einen möglichen Abbau bereit wären.

Quelle: TASR
Marika Antašová; Foto: TASR

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