Das Louis-Pasteur-Universitätskrankenhaus in Košice setzt eine innovative, auf Künstlicher Intelligenz basierende Software ein, um Knochenbrüche schneller zu erkennen. Das System analysiert automatisch Röntgenbilder und identifiziert Frakturen. Dies ermöglicht es, schneller und genauer eine Diagnose zu stellen, so die Sprecherin des Krankenhauses Monika Krišková: „Das Universitätskrankenhaus setzt als erstes in der Slowakei diese Innovation in seiner Notaufnahme ein. Die Ärzte unterscheiden so schneller zwischen Patienten, die vorrangig behandelt werden müssen und denjenigen, die keine Fraktur haben. Die Software dient dazu, die Diagnose von Frakturen aller Knochenarten zu stellen. Sie wertet automatisch mehrere Projektionen aus und findet Stellen, an denen eine Fraktur vorliegt, sowie solche, an denen eine Läsion vermutet wird. Die Künstliche Intelligenz arbeitet dabei mit einer Genauigkeit von bis zu 97 Prozent und einer Geschwindigkeit, die die Dauer der Diagnostik um fast dreißig Prozent verkürzen kann. Dieses System ermöglicht es den Ärzten, die anspruchsvollsten Fälle mit hoher Effizienz zu behandeln.“
Die Künstliche Intelligenz wurde auf Basis zahlreicher Röntgenaufnahmen programmiert. Die Ärzte des Louis-Pasteur-Universitätskrankenhauses pflegen stets weitere Bilder und Daten ein. Dadurch lernt die Künstliche Intelligenz nach und nach, auch kleinste Details und Unklarheiten zu erkennen.
Der stellvertretende Leiter der Abteilung für medizinische Strategien Štefan Štolfa hält es aber dennoch für wichtig, dass der Arzt die Diagnosen der Künstlichen Intelligenz überprüft. Wie er erklärt, zeigt die Künstliche Intelligenz an, dass an einer bestimmten Stelle eine Fraktur vorliegen könnte. Dann sieht es sich ein Radiologe im Detail an. Denn es könnte sich um eine ältere Verletzung oder einen Katheter handeln. Die Künstliche Intelligenz hilft laut Štolfa vor allem den jüngeren Kollegen, die noch nicht so viel Erfahrung haben. Von besonderer Bedeutung ist sie, wenn Ärzte Nachtdienst haben. Er erklärte: „Nach Expertenstudien kann die menschliche Fehlerquote bei der Frakturdiagnose bis zu 24 Prozent betragen, wobei die markantesten Messabweichungen zwischen drei und fünf Uhr morgens auftreten, hauptsächlich infolge von Müdigkeit.“
Quelle: TASR