Regenbogenparade in der Metropole der Ostslowakei

Regenbogenparade in der Metropole der Ostslowakei

Am Samstag (24.8.) hat in der zweitgrößten Stadt der Slowakei, in Košice, die 12. Ausgabe der Regenbogenparade stattgefunden. An der PRIDE Košice genannten Veranstaltung nahmen über eintausend Menschen teil. Die Organisatoren wollten auf die Notwendigkeit des gegenseitigen Verständnisses hinweisen. Die LGBTI+-Community will in der Slowakei akzeptiert und berücksichtigt werden, so die Veranstalter. Neben dem Marsch in den Straßen der Stadt wurde in der vorangehenden Woche ein umfangreiches Begleitprogramm mit Workshops, Konzerten, Diskussionen, Sport, Kinovorführungen, Slam Poetry, Theater und Gottesdiensten angeboten.

Der Hauptorganisator Róbert Furiel erklärt die Botschaft der Veranstaltung so: „Es ist unser 12. Jahrgang. Dieses Jahr lautet das Motto: Die Einzigartigkeit in uns. Hiermit möchten wir auf die Verschiedenheit eines Jeden und einer Jeden hinweisen. Das wird auch von unserer visuellen Identität reflektiert – dem Fingerabdruck.“

Aufgrund der angespannten gesellschaftlichen und politischen Lage in der Slowakei wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Vor dem Regenbogenmarsch in der Hauptstadt Bratislava Mitte Juli dieses Jahres gab die Polizei an, Anschlagspläne rechtzeitig enthüllt und verhindert zu haben. Am 12. Oktober 2022 wurde die Slowakei bereits mit einem Terroranschlag auf Mitglieder der LGBTI+-Community konfrontiert. Damals wurden zwei Menschen getötet und ein weiterer schwer verletzt. Aus einer Umfrage der Initiative Inakosť von 2022 geht hervor, dass die Hälfte der Befragten aus der Community eine Stagnation in puncto Akzeptanz und Gleichheit vor dem Gesetz und ein Drittel sogar eine Verschlechterung empfinden. Bereits 2014 haben die Parteien Smer-SD des Premierministers Fico und die Christlich-demokratische Bewegung (KDH) die Verfassung geändert und die Ehe als ausschließliche Bindung zwischen Mann und Frau definiert.

Štefan Szalonta, Direktor der zuständigen Kreispolizeidirektion, informiert über die Maßnahmen: „Wir überwachen den Verlauf der Veranstaltung. Aus taktischen Gründen wird die genaue Zahl der Kräfte nicht veröffentlicht, aber wir verfügen über ausreichend Personal und Mittel, um den Marsch abzusichern. Die Staatspolizei arbeitet mit der Stadtpolizei zusammen. Der Marsch verlief ohne Zwischenfälle und ohne Verstöße gegen die öffentliche Ordnung.“

PRIDE Košice ist eine Kommunikationsplattform, die sowohl die LGBTI+-Community als auch die Mehrheitsgesellschaft aktivieren und deren Engagement fördern will. Ihr erklärtes Ziel ist es, Vorurteile und Ängste abzubauen.

Quelle: STVR, pravda.sk, PRIDE Košice

Juraj Gigac, Foto: SITA

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