In slowakischen Gemeinden fehlen Wertstoffhöfe

In slowakischen Gemeinden fehlen Wertstoffhöfe

In der Slowakei gibt es über 3.000 Gemeinden, aber nur rund 700 Wertstoffhöfe. Deshalb landet Müll oftmals auf illegalen Mülldeponien in Wäldern, auf Wiesen oder in Wasserläufen. Die Regierung will daher den Prozess bei der Einrichtung von Wertstoffhöfen in der Slowakei einfacher machen.

Beim Frühjahrsputz fanden Freiwillige im Stausee Ružin unter anderem Kühlschränke, Waschmaschinen, Türen und Kunststoffe. Wie der Parlamentsabgeordnete Igor Šimko (Hlas-SD), der auch Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt ist, erklärt:

„Es ist auch das Fehlen von Wertstoffhöfen in den Gemeinden. Wenn dem Bürger solcher Müll entsteht und er nicht weiß, wohin damit, dann stellt er ihn irgendwo raus und er rollt dann irgendwohin.“

Vor einigen Wochen wurde in der zweitgrößten slowakischen Gemeinde, in Smižany, ein neuer Wertstoffhof eröffnet. Der dortige Gemeindemitarbeiter für Bau und Umwelt Ondrej Beregházy erklärte:

„Im Wertstoffhof gibt es Container für kleine Bauabfälle, Glas und Papier. Außerdem werden wir auch Textilien und Elektromüll sammeln. Von Kabeln, Kühl- und Eisschränken über Bio-Abfall und gefährliche Abfälle“.

Die ersten 100 Kilogramm Müll können die Einwohner von Smižany dabei gratis bei ihrem Wertstoffhof abgeben. Damit sie ihren Müll dort abgeben und man ihn dann nicht irgendwo auf illegalen Deponien suchen muss. Die Kosten für die Einrichtung des Wertstoffhofs beliefen sich in diesem Falle auf 390.000 Euro, wovon die Gemeinde 20.000 Euro und den Rest das Umweltministerium bezahlt hatten. Den gesamten Prozess und die Bürokratie um seine Einrichtung bezeichnete die Bürgermeisterin von Smižany Miroslava Szitová aber als sehr schwierige Tortur. Und auch der Generaldirektor des Verbands der Abfallindustrie Ján Chovanec verlangt nach einer Vereinfachung des gesamten Prozesses. Vorerst unterstützt das Umweltministerium die Entstehung neuer Wertstoffhöfe vor allem finanziell. Aktuell will es für diesen Zweck über 33 Millionen Euro bereitstellen, wobei diese Projekte primär aus EU-Fonds finanziert werden.

Quelle: STVR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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