Extremismus will erneut Einfluss in der Gesellschaft gewinnen

Extremismus will erneut Einfluss in der Gesellschaft gewinnen

Extremistische Strömungen suchen nach Wegen, um erneut Einfluss in der Gesellschaft zu gewinnen und in den öffentlichen Raum vorzudringen. Gegenwärtig erleben wir eine Wiederkehr menschlicher Bösartigkeit, einschließlich toxischer Ideologien wie dem Faschismus. Dies hatte am Montag (9.9.) bei einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Tages der Opfer des Holocaust und rassistischer Gewalt der slowakische Staatspräsident Peter Pellegrini erklärt: „Sie bahnen sich den Weg zu potenziellen Anhängern, was durch das Internet und soziale Netzwerke erleichtert wird. Dank dieser Symptome der modernen Zeit kann der Weg von Worten zu Taten heute noch kürzer sein als in der Vergangenheit,“

warnte der Präsident und fügte hinzu, dass die Gesellschaft die Warnsignale aufkeimenden Hasses nicht unterschätzen dürfe. Wie Pellegrini hinwies, gibt es in der heutigen Zeit Menschen mit öffentlichem Einfluss, die die Schrecken des Holocaust nicht glauben wollen oder sie herunterspielen und die Geschichte verfälschen. Ein solches Verhalten werde seinen Worten zufolge nicht toleriert. An der Gedenkfeier nahmen auch der Holocaust-Überlebende Pavel Traubner, der Vorsitzende des Zentralverbands der jüdischen Glaubensgemeinden in der Slowakei Richard Duda und der stellvertretende Vorsitzende des britischen House of Lords, Lord Collins of Highbury teil. Letzterer betonte in seiner Rede, dass der Holocaust nicht in den Gaskammern, sondern vielmehr in den Köpfen der Menschen begonnen habe. Zudem erinnerte er auch daran, dass nicht nur Juden ermordet wurden, sondern auch andere Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise die Roma. Der Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinden Richard Duda erklärte, dass das Gedächtnis nicht gerade eine Stärke der Menschheit sei und sein Verblassen dazu führe, dass sich tragische Kapitel der Weltgeschichte wiederholen. Wie er sagte, sei der Kampf gegen Hass und das Böse, dass zumeist entkommt, unsere Schuld gegenüber den Opfern, deren man nun gedenke. Und er sei unsere Pflicht gegenüber kommenden Generationen.

Die Slowakische Republik begeht den 9. September als Tag der Opfer des Holocaust und der rassistischen Gewalt. Am 9. September 1941 wurde von der Regierung des Slowakischen Staats der Judenkodex erlassen, der separates Recht für Bürger jüdischer Herkunft und Religion vorsah und ihre bürgerlichen, religiösen, gesellschaftlichen sowie ihre grundlegenden Menschenrechte auf dem Gebiet der damaligen Slowakei grundlegend einschränkte.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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