Roter Sumpfkrebs bedroht slowakische Flüsse

Roter Sumpfkrebs bedroht slowakische Flüsse

Im mittelslowakischen Kurort Turčianske Teplice versuchen Naturschützer seit zwei Jahren, den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs loszuwerden. Diese invasive Krebsart, die bis zu 15 Zentimeter groß wird, überträgt die Krebspest und bedroht dadurch die heimischen Arten, die gegen diese Krankheit nicht immun sind. Die Verbreitung invasiver Tierarten ist ein weltweites Phänomen, das oft auf den Klimawandel zurückgeführt wird. In diesem Fall sei jedoch eher der globale Handel die Ursache für das Auftreten der fremden Krebsart, sagt Zoologin Stanislava Pekárová vom Nationalpark Veľká Fatra:“Vor ein paar Jahren wurde dieser Krebs in der Slowakei als ein Aquarientier gehalten. Vermutlich ist er auf diesem Weg in die freie Natur gelangt.”

Turčianske Teplice ist bekannt für seine Thermalquellen. Laut Naturschützern schaffen diese Quellen ideale Bedingungen für die Fortpflanzung der Krebse, sogar im Winter. In den Bächen rund um den Kurort sind daher nicht nur die fremden Krebse, sondern auch weitere invasive Tier- und Pflanzenarten zu finden, wie zum Beispiel Süßwassergarnelen. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs stellt jedoch die größte Gefahr dar: "Er breitet sich relativ schnell aus und hat eine sehr hohe Fortpflanzungsfähigkeit. Das bedeutet, dass er seine Population in relativ kurzer Zeit um ein Vielfaches vergrößern kann und dadurch eine Bedrohung für unsere heimischen Krebsarten darstellt.”

Deshalb versuchen die Naturschützer, diese Art aus den Bächen zu entfernen. Dies ist aber keineswegs einfach. Der Krebs versteckt sich in bis zu zwei Meter langen unterirdischen Gängen und kann längere Zeit außerhalb des Wassers leben. Außerdem kann er nachts bis zu drei Kilometer auf dem Trockenen zurücklegen. Die Angestellten des Nationalparks Veľká Fatra schütten ungelöschten Kalk in den entwässerten Bach. Dadurch kommen die Krebse aus ihren Verstecken und lassen sich einfacher fangen. Die Naturschützer konnten nach einem Jahr Überwachung und Beobachtung bereits Zehntausende von ihnen auf diese Weise aus dem Bach entfernen, um eine Ausbreitung flussabwärts zu verhindern.

Die gesammelten Daten deuten darauf hin, dass diese invasive Krebsart gegenwärtig auf einem drei Kilometer langen Abschnitt des Baches vorkommt. Laut den Forschern ging jedoch die Anzahl der Individuen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.

Quelle: STVR

Juraj Pavlovič, Foto: STVR

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