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Am gestrigen Donnerstag (3.10.) war der 34. Tag der deutschen Einheit, aus dessen Anlass die deutsche Botschaft in Bratislava bereits am Dienstag (1.10.) zu einem Empfang in die Slowakische Nationalgalerie (SNG) eingeladen hatte. Zunächst erklangen die Nationalhymnen beider Länder.
Gleich zu Beginn seiner Ansprache wies Botschafter Dr. Thomas Kurz unter Bezugnahme auf den Ort der Veranstaltung darauf hin, dass im Gastland Slowakei die Kulturinstitutionen eine schwierige Zeit durchliefen. Zugleich bezeichnete er gerade die Kulturbeziehungen zwischen der Slowakei und Deutschland als einen höchst lebendigen Bereich und hob auch die großen Investitionen deutscher Unternehmen hierzulande hervor. Dann äußerte sich der deutsche Botschafter zur EU- und NATO-Mitgliedschaft beider Länder:
„Aus einem Anlass heraus, auf den wir hier wohl alle gerne verzichtet hätten, hat sich in den letzten gut zwei Jahren unsere Sicherheitszusammenarbeit ganz erheblich intensiviert – ich rede natürlich vom russischen Aggressionskrieg gegen Ihr Nachbarland, gegen die Ukraine... Wir leben in einer anderen Zeit. Darauf müssen wir uns alle einrichten und wir tun das auch. Leider ist das noch nicht in allen Köpfen angekommen. Neben der NATO ist die Europäische Union der unverzichtbare Rahmen, unser Anker in einer bewegten und unübersichtlichen Welt.“
Unter den zahlreichen Gästen beim Botschaftsempfang anlässlich des Tages der deutschen Einheit in der Nationalgalerie in Bratislava war auch der Außenminister der Slowakischen Republik Juraj Blanár (Smer-SD). Er wies darauf hin, dass im Unterschied zur deutschen Wiedervereinigung die Tschechoslowakei nach der Wende den Weg der Teilung in zwei eigenständige Staaten ging. Das sei aber ebenso friedlich verlaufen wie die deutsche Wiedervereinigung. Blanár nannte dies ein Zeichen dafür, wie wichtig Diplomatie sei, man brauche Diplomatie auch heute im Umgang mit Konflikten. Ferner unterstrich der slowakische Außenminister die gute Kooperation mit Deutschland, was besonders in der Wirtschaft zur Schaffung tausender Arbeitsplätze geführt habe. Er hob ebenfalls die EU- und NATO-Anbindung der Slowakei hervor und äußerte persönliche Gedanken zum Thema Freiheit und Demokratie:
"Für mich ist das ein sehr besonderer Tat, weil ich so etwas wie ein Déjà-vu empfinde. Denn in dieser Zeit war ich Student und reiste durch Ihr Land. Und ich startete in Ostdeutschland und setzte die Reise nach Westdeutschland fort. Ich war gerade dann an der Grenze, als diese Wiedervereinigung begann. Es war wirklich wundervoll und ich konnte sehen, wie sich Demokratie auf die Menschen auswirkt – für Wohlstand und Sicherheit und um frei zu sein. Und ich sagte mir tief in meinem Inneren: So etwas wollen wir auch in unserem Land aufbauen.“