Die Zukunft des IT-Sektors in der Ostslowakei steht vor großen Herausforderungen. Ein Mangel an Fachkräften in Schlüsselbereichen wie Datenanalyse und Cybersicherheit gefährdet sein weiteres Wachstum. Darauf weist der Cluster Košice IT Valley auf der Grundlage einer Umfrage hin, die er unter lokalen IT-Unternehmen durchgeführt hat. Der Cluster ruft daher zu Investitionen in Bildung und Produktinnovation auf, um die Region wettbewerbsfähig und attraktiv für globale Technologieunternehmen zu machen. „Wir stellen fest, dass wir die Wettbewerbsfähigkeit in Form von billigen Arbeitskräften verloren haben, also müssen wir gut sein, um konkurrieren zu können“, sagte die Geschäftsführerin von Košice IT Valley Miriama Hučková. Ihr zufolge arbeiten in der Ostslowakei rund 13.500 Menschen in IT-Positionen, wobei die Zahl dieser Stellen erstmals seit 2023 rückläufig ist. „Wir sehen das vor allem am Rückgang der offenen Stellen, wo die Zahl im Vergleich zum Januar 2023 um mehr als 50 Prozent gesunken ist. Das liegt auch am Aufkommen der künstlichen Intelligenz, durch die viele Junior-Positionen wegfallen“, meint Hučková.
Eine Lösung für diese Situation sind dem Cluster zufolge interdisziplinäre Programme, die IT mit Disziplinen wie Medizin, Recht, Wirtschaft, Kunst und Sozialwissenschaften kombinieren. Laut Košice IT Valley spiegelt sich die Nachfrage nach IT-Fachkräften auch in steigenden Gehältern wider, wobei der angebotene Mindestlohn bei über 2.300 Euro brutto liegt. Trotzdem berichten viele Unternehmen von Problemen bei der Stellenbesetzung. Die Unternehmen verweisen auch auf die hohe Steuer- und Abgabenbelastung und die hohen Arbeitskosten in der Slowakei. „Sie sind höher als beispielsweise in Polen, Rumänien oder Kroatien, was für uns einen Wettbewerbsnachteil darstellt“, sagte Štefan Lacko von GlobalLogic Slovakia.
Der Vizerektor der Technischen Universität in Košice für Innovation und Technologietransfer Juraj Gazda kündigte Neuigkeiten im Studienangebot an. „Wir schaffen ein neues Studienprogramm, das Angewandte Informatik heißen wird. Wir würden begrüßen, wenn sich mehr IT-Unternehmen daran beteiligen könnten“, sagte er. Der Vizerektor äußerte auch die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen IT-Arbeitgebern und der Universität im dritten Studienzyklus.
Quelle: TASR