Möglichkeiten für einen besseren Schutz des Gesundheitspersonals gesucht

Möglichkeiten für einen besseren Schutz des Gesundheitspersonals gesucht

Das slowakische Gesundheitsministerium sucht nach Möglichkeiten, wie medizinisches Personal am Arbeitsplatz wirksamer geschützt und die Angreifer härter bestraft werden können. Bislang hat das Ministerium noch keine konkreten Maßnahmen genannt. Doch erst letzte Woche wieder hatten zwei betrunkene und unter Drogeneinfluss stehende Männer in einem Krankenhaus in der westslowakischen Stadt Trenčín Krankenschwestern und eine Pflegerin angegriffen. Im nordslowakischen Žilina schlug eine betrunkene Frau einer Krankenschwester ins Gesicht.

Laut Gesundheitsminister Kamil Šaško (Hlas-SD) müssen die Beschäftigten im Gesundheitswesen die Gewissheit haben, dass sie in einem sicheren Umfeld arbeiten. Er sagte, dass das Ressort daran arbeite, dieses Gefühl zu stärken. Das Ministerium erinnert an eine frühere Änderung des Strafgesetzbuches. „Seit 2017 haben Beschäftigte im Gesundheitswesen den Status einer geschützten Person, wenn sie ihren Beruf ausüben“, sagte Ressortsprecher Andrej Wallner. In der Praxis bedeutet dies, dass diejenigen, die Gesundheitspersonal angreifen - verbal oder sogar körperlich – mit einer härteren Strafe rechnen müssen.

In der Vergangenheit landeten betrunkene und aggressive Menschen in so genannten Ausnüchterungszellen. Diese gibt es jedoch seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr, und zwar in keiner Stadt der Slowakei. „Es ist eine Frage ausreichender Mittel bei den lokalen Verwaltungen. In der Tschechischen Republik zum Beispiel, wo es solche Stationen gibt, werden sie entweder von der Region oder vom Staat betrieben“, sagt der Vorsitzende des Slowakischen Städte- und Gemeindeverbands Jozef Božik. Er ist überzeugt, dass dieses Thema auf staatlicher Ebene erörtert werden sollte. Schon seit langem fordern nicht nur Rettungsmediziner, sondern auch die Stadt- oder Gemeindepolizei, die manchmal beim Transport einer aggressiven Person ins Krankenhaus Hilfe leistet, die Wiedereinführung von Ausnüchterungszellen.

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit die Ausnüchterungszelle im Zentrum für Drogensuchtbehandlung in Bratislava geschlossen wurde. Der Leiter des Zentrums Ľubomír Okrúhlica sagt, dass Überlegungen zur Wiedereröffnung der Zelle ein Relikt seien. Die zunehmende Aggression in den Krankenhäusern werde dadurch nicht gemindert, meint er. Laut Okrúhlica sollte die Polizei das medizinische Personal vor allem zu den am meisten gefährdeten Zeiten unterstützen. Zum Beispiel freitagabends und an den Wochenenden.

Vorerst ist noch nicht bekannt, in welcher Form und mit welchen Mitteln das Ministerium die Beschäftigten im Gesundheitswesen besser schützen will. Beim Regierungsrat für Kriminalitätsvorbeugung werden eine Gruppe und eine Untergruppe eingerichtet, die sich mit dieser Frage befassen sollen.

Quelle: STVR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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