Nationales Projekt zur Genomanalyse erreicht seinen Höhepunkt

Nationales Projekt zur Genomanalyse erreicht seinen Höhepunkt

Die Slowakei wird in die genetische Weltkarte aufgenommen. In den Labors der Biobank im westslowakischen Nitra erreicht das Projekt zur Analyse des nationalen Genoms seinen Höhepunkt. Umfangreiche Untersuchungen werden zeigen, welche genetischen Varianten bei den Slowaken vorhanden sind, für welche Krankheiten sie anfällig sind und welche Medikamente im Land mehr oder weniger gut wirken. Dutzende von Ländern haben bereits ähnliche Projekte hinter sich.

Gegenstand der Analysen waren 900 Blutproben von anonymen erwachsenen Slowaken. „Wir bewahren Proben aus verschiedenen Studien auf. Für das slowakische Genomprojekt haben wir Proben zur Verfügung gestellt, die in den letzten vier bis fünf Jahren gewonnen wurden“, sagte der Koordinator der Biobank Medixbank Andrej Minich: „Die Blutproben werden in Gefrierschränken bei Temperaturen unter minus 20 Grad gelagert, wo sie jahrzehntelang aushalten können. Alle Proben sind mit eigenen Codes markiert, so dass wir sehen, wann sie entnommen wurden, wann die jede einzelne Probe isoliert und wann sie verarbeitet wurde.“

Ihr nationales Genom haben bereits mehr als 40 Länder in der ganzen Welt erforscht, darunter Uganda, Papua-Neuguinea oder Tunesien. Die Slowakei hat vor etwa einem Jahr mit der Erforschung ihres Genoms begonnen. Ein Teil der Analyse findet in Labors statt, ein anderer Teil am Computer. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für Prävention und Behandlung dienen. Die ersten Ergebnisse sind bereits bekannt.

Laut der Leiterin des slowakischen Genomprojekts Michaela Hýblová haben die Wissenschaftler festgestellt, dass die Slowaken eine höhere Veranlagung für bestimmte Stoffwechselkrankheiten haben, wie zum Beispiel die hereditäre Hämochromatose, für onkologische Erkrankungen, zum Beispiel Prostata- oder Brustkrebs:„Wir haben auch festgestellt, dass ein nicht unerheblicher Prozentsatz von Menschen nicht so gut auf bestimmte Behandlungen reagieren wird, z. B. auf die Behandlung eines hohen Cholesterinspiegels oder der Blutgerinnung.“

Die vollständigen Ergebnisse werden die Forscher Anfang nächsten Jahres veröffentlichen.

Quelle: STVR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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